Metal Camp 2004

Der Rückreisetag (So)

Um ca. 8.⁰⁰ h aufgewacht. Herrliches Wetter. Noch etwas kalt und feucht vom Vortag kämpft sich die Sonne mehr und mehr durch den wolkenverhangenen Himmel. Erstmal zum Auto. Zähneputzen, Waschen, Klo, Frühstück und dann ein Waldspaziergang - oder eher 'ne Flusswanderung. Einfach nur den Tolminka überquert und den Soča ein Stück flussabwärts entlanggelátscht. Der Wasserstand von den beiden Flüssen ist nochmal gestiegen. Da wo gestern noch die Stromschnellenschwimmer-Pinkel-Halbinsel am Tolminka-Fluss war (ggüb. Beach-Stage) ist nur noch ein kleines Mini-Inselchen übrig. Alles andere komplett überflutet mit braunem Schlapperwasser. Die Stromschnellen von gestern sind auch weg. Ruhig und träge fliesst er dahin. Der andere Fluss (Soča) ist genauso ruhig, doch wieder schön blaugrün. Dadurch ergibt sich am Zusammenfluss und auch noch ein gutes Stück flussabwärts ein interessantes Fleckenmuster. Später wieder ganz gemütlich zurück zum Zelt und ein paar Stündchen schlafen, noch etwas erholen.

Um ca. 13.³⁰ h kommen 2 Security's vorbei und meinen, dass das Festival aus ist und wir bitte alle abbauen sollen. In 'ner halben Stunde soll ich weg sein. Aha! Da stand doch was von länger bleiben können ........ Na gut, gaaaaaaanz langsam, aber sicher angefangen alles zusammenzupacken. Um 15.⁰⁰ h ist alles im Auto verstaut. Zwischendurch kamen die 2 Security's noch zweimal vorbei und drängelten rum - freundlich aber sehr bestimmt. Mittlerweile haben wir hier einen heissen, fast wolkenlosen, wunderschönen Sommertag. Und wenn an manchen wenigen Stellen, vor allem im Wald, nicht ein paar Matschflecken übrig wären, könnte man glatt glauben, es hätte nie geregnet. Und wenn nicht einige überflutete Zelte einfach stehen geblieben wären. Einer hat sein Zelt komplett aufgegeben. Da stand jetzt noch das Wasser drin, alles war voller Matsch und Dreck. Auch der ganze Inhalt: Schlafsack, Schuhe, Iso-Matte, Klamotten, Getränke, das ganze Zeugs, alles noch in dem kaputten Zelt drin, total verdreckt. Tja, bleibt nur noch ein letzter Blick zurück auf das Gelände und die armen Leute die den Müll aufsammeln.

Die Rückfahrt in Kurzform (So)

15.⁰⁰ h Abfahrt Parkplatz
15.³⁰ h Abf. Tanke in Tolmin
16.³⁰ h Pause, letzter Landschaftsgenuss
16.⁴⁵ h Grenze (Passo del Predil)
17.¹⁵ h Österreich
17.⁴⁵ h Pause vor'm Katschbergtunnel (Parkplatz)
18.⁰⁰ h Beginn Stau Blockabfertigung
18.¹⁵ h Einfahrt Katschbergtunnel
18.²⁰ h Ausfahrt Katschbergtunnel
18.²⁵ h Video-Maut
18.³⁰ h Staubeginn Tauern-Tunnel Blockabfertigung
18.⁴⁰ h Einfahrt Tauern
18.⁵⁰ h Ausfahrt Tauern
18.⁵⁵ h Pinkel- und Teflon-Pause (Rasthof)
20.⁰⁰ h Tanke Salzburg
20.³⁰ h 1. Stauumfahrung (Chiemsee Summer Reggae)
21.⁰⁰ h 20 km zähfliessender Verkehr zw. Chiemsee und Bad Aibling
21.³⁰ h 2. Stauumfahrung (Rosenheim)
22.³⁰ h Ankunft München
23.⁰⁰ h Umpacken (Stephan war am Samstag da und hat gegossen!)
23.¹⁵ h Abfahrt München
0.⁵⁰ h Ankunft Kempten

Anhang / Anmerkungen

Am Mittwoch morgen bin ich dann wieder in München angekommen und konnte zu meiner Freude feststellen, dass Stephan am Samstag und Montag da war und meine Kräuter vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Da ich am Mittwoch, am Sonntag abends und wieder am Mittwoch in der Früh gegossen hab, lief das letztendlich perfekt. Am Donnerstag hab ich ihn endlich mal erreicht.

Wir wollen mehr Klo's (das mit dem Reinigen hat wirklich geklappt!), bessere Duschen, ein paar Sanitäter und 'nen Essensstand, den man auch als solchen bezeichnen kann. Ich hab ihn überhaupt erst am Samstag entdeckt, aber auch nicht danach gesucht, da ich mich eh selbst versorgt hab. Das Essen soll aber ziemlich schlecht gewesen sein und trotzdem ständig ausverkauft, so dass es meist grad nur ein Gericht gab. Wie auch immer, mir war's wurscht.

Ach ja, der Zeltplatz in der Nacht: Genial, katastrophal, stockdunkel. Unglaublich dass überhapt jemand noch irgendwohin gefunden hat und vor allem sein Zelt wiedergefunden. Trotzdem genial, einfach urig. Das war schon mit Taschenlampe schwierig: Löcher, steile Hänge, Wurzeln, Hügel, Baumstümpfe, Zeltschnüre, Geäst - ohne Taschenlampe fast kein durchkommen. Also wirklich ganz wichtig war die Taschenlampe, schliesslich kann man ja nicht jeden Winkel im Wald hell erleuchten.

Location aber end-genial. Das haben alle gesagt - und ich hab mit vielen Leuten gesprochen! Auch die Bands gaben grösstenteils alles. Super! Die Organisation war aber alles andere als perfekt. I know: Nobody's perfect. Doch irgendwie ging's schon ....

Die kleine Bühne hatte am Samstag einen genialen Wumm-Sound mit einem gigantischem Echo in den Bergen bzw. Talhängen. Am Freitag war's zwar auch laut, aber bei weitem nicht so gut. Die grosse Bühne hatte öfter mal Mikroausfall. Später, ab Apocalyptica, nicht mehr (oder mir ist's nur nicht mehr aufgefallen?).

Das Publikum war international bunt gemischt. Die meisten waren sicher Österreicher (vielleicht 40%) gefolgt von Slowenen (möglicherweise 30%), dann noch einige Italiener und ein paar Kroaten (könnten jeweils um 10% rum gewesen sein), ein paar Hanseln wie wir aus Bayern (keine 5%) und die restlichen 5% kamen von überall her: Ungarn, Holland, Schweiz, Bosnien, Norddeutschland, Spanien und ein ganzer Bus voller Schweden.

Danke für's lesen und für Euer Interesse.

Hoffe es war ganz amüsant, Maany